Freiwillige Feuerwehr
Atzenhof
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Atzenhof
Die ersten 50 Jahre
Die ersten 50 Jahre
Der Respekt vor dem Mut und der Leistung der Vereinsgründer und denen, die nachfolgend die Geschicke der Freiwilligen Feuerwehr Atzenhof gelenkt und verantwortet haben, ist so groß, dass in diesem Rückblick nicht von uns, denn dann wäre ich mit ein geschlossen, sondern von der FFW bzw. dem Verein schreiben werde.
Nachdem die FFW im Jahre 1954 gegründet worden war, sah sich der Verein im Zwang, die notwendigen Gerätschaften zur Feuerbekämpfung anzuschaffen. C-Schläuche aus Hanf, Standrohr, Strahlrohr und Feuerhaken zählten zu den ersten Löschgeräten, die den Wehrmännern zur Verfügung standen.
Retten - Bergen - Löschen – Schützen, diese vier Worte haben die Mitglieder der FFW sich auf die Fahne geschrieben und danach handeln sie von Anbeginn an. Nachdem nun die ersten Monate nach der Gründung vergangen waren, strebte die FFW Atzenhof danach, eine Vereinsfahne zu besitzen. Das Erscheinungsbild einer Feuerwehr in der Öffentlichkeit trägt viel dazu bei, das Ansehen eines Dorfes zu mehren.
Bereits im Juli 1954 konnte die FFW Atzenhof mit 10 Mann in neuen Uniformen bei der Einweihung des Kriegerdenkmals und am Skapulierfest in Trausnitz teilnehmen. Nun gingen die Verantwortlich mit Eifer und Mut daran, eine neue Fahne zu erwerben. Trotz aller Bedenken, den geringen Geldmitteln wegen, wurde am 16. Febr. 1955 eine Fahne gekauft- Nun galt es, diese in einem würdigen Rahmen zu weihen. Ein Festausschuss sollte die Planung hierfür übernehmen.
Als Termin für das große Fest wurde der 22. Mai 1955 festgelegt. Das ganze Dorf hatte sich geschmückt und 22 auswärtige Vereine zeigten durch ihr Erscheinen ihre Verbundenheit mit Atzenhof. Ein Festaltar wurde aufgebaut, an dem H.H. Pfarrer Brunner aus Trausnitz den Festgottesdienst und die Weihe der neuen Fahne zelebrierte. Ein Garten diente als Festplatz, in dem Tische und Bänke aufgestellt wurden. Auch einige Verkaufsstände hatten sich eingefunden. Und dann machte ein um die Mittagszeit einsetzender Schneeschauer ein Feiern im Freien unmöglich. Also verteilte man die Festversammlung auf die drei Wirtshäuser von Trausnitz.
Die Not und Ohnmacht der Einzelnen gegenüber dem ungezähmten Feuer nötigte die Menschen sich zu Feuerwehren zusammen zu schließen. Doch nicht nur das Feuer, sondern auch die anderen Naturgewalten, Wasser und Sturm, sowie die Gefahren der modernen Technik fordern von der Feuerwehr eine Vielzahl von Hilfeleistungen. Auch die FFW Atzenhof war in ihrer jungen Vereinsgeschichte von bei Katastrophen und Notfällen gefordert.
So bei der ersten Bewährungsprobe am 21. Sept. 1955 beim Brand der Nebengebäude eines Anwesens in Atzenhof. Bereits hier zeigte sich, dass die Ausrüstung der Wehr noch sehr im Argen lag. Das vorhandene Schlauchmaterial reichte nicht, um eine Löschwasserleitung vom Hydranten bis zum Brandherd aufzubauen. Erst durch Einsatz eines Gartenschlauches konnte das Wohnhaus gerettet werden., während die Nebengebäude ein Raub der Flammen wurden.
Nach dieser Erfahrung wurde die Ausrüstung so weit ergänzt, dass zumindest alle Anwesen in Atzenhof mit einer Schlauchleitung erreicht werden konnten. Weitere Einsätze schlossen sich an. 1967 wurde die Schmiede ein Raub der Flammen. Der Brand der Mülldeponie und ein Waldbrand in deren Nähe konnten nur durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr in Grenzen gehalten werden. Flächenbrände wurden mit Feuerpatschen niedergehalten und so die angrenzenden Wälder geschützt werden. Auch bei Bränden in Fuchsendorf, Reisach und Söllitz leisteten die Feuerwehrmänner wertvolle Hilfe.
Doch nicht nur das Löschen zählt zu den Aufgaben einer Feuerwehr, auch das Auspumpen von Kellern bei Überflutungen und der Einsatz von Ölbindemitteln bei Verkehrsunfällen sind zu alltäglichen Aufgaben geworden. Auch nach Stürmen fordert die Beseitigung von Bäumen von Straßen und Stromleitungen immer wieder die Feuerwehr.
Die Einsätze zeigen, welche unterschiedlichen Hilfeleistungen von der Feuerwehr gefordert werden. Nur durch ständiges Üben und besondere Wachsamkeit kann die Feuerwehr ihren Dienst erfolgreich bestehen.
Eine weitere Ergänzung der Ausrüstung erfolgte im Jahr 1972. Eine gebrauchte Tragkraftspritze, die weitere Erleichterungen schaffen sollte, wurde gebraucht gekauft. Ein Löschfahrzeug wurde dann 1985 beschafft.
Doch nicht nur harte Arbeit und Verpflichtung steht auf der Agenda einer Vereinsgemeinschaft, sondern auch feiern und fröhlich sein. So fanden nach und nach Sommernachtsfest, Weihnachtsfeiern und Christbaumversteigerung Platz im Vereinskalender. Ganz besonders werden selbstverständlich Jubiläumsfeste gefeiert. Nicht nur durch Besuche bei befreundeten Vereinen, sondern auch die eigenen Jubiläen nehmen einen ganz besonderen Platz im Vereinsleben ein.
Nach 10 Jahren, solange liegt die Einweihung des Gerätehauses zurück, steht das 40jährige Gründungsfest an. Ein Grund, der gefeiert werden muss. Zwei Tage lang, am 6. Und. 7. Aug. 1994 soll das Fest stattfinden. Nicht der Große Rahmen, sondern so wie er sich für Atzenhof gebietet. Und wie es sich gehört, gehört natürlich auch ein Geschenk dazu. Doch in diesem Fall sollte nicht das Geburtstagskind das Beschenkte sein, sondern die FFW wollte das ganze Dorf beschenken. Was lag da näher, als das Dorfkreuz, das zu diesem Zeitpunkt in einem unschönen Zustand befand, wieder neu herzurichten. Und das Ergebnis war dann überwältigend. Am Festsonntag erstrahlte das Kreuz in einem Glanz, der die Blicke aller Besucher auf sich zog. Mit Recht durfte die Feuerwehr auf das Erreichte stolz sein.
Die Wiese neben dem Gerätehaus wurde von privat als Festplatz zur Verfügung gestellt. Darauf wurde ein 800 Mann Zelt errichtet. Bereits bei den Vorbereitungen zeigte sich, das ganz Atzenhof hinter seiner Feuerwehr steht. Das ganze Dorf hat mitgeholfen und alles festlich herausgeputzt.
Doch wie heißt es so schön, nach dem Fest ist vor dem Fest. Und das war das Motto der nächsten 10 Jahre bei der FFW. Und so begann man bereits 1994, die Erweiterung des Gerätehauses zu planen. 1996 wurde mit dem Bauen begonnen und 2000 konnte der Bau fertig gestellt und geweiht werden.
2003 wurde ein neues gebrauchtes Einsatzfahrzeug gekauft und eine Jugendfeuerwehr gegründet, um den Fortbestand der Wehr sicher stellen zu können. 10 Jungen und Mädchen leisteten nunmehr engagiert ihren Dienst. Auch wurde der Eintrag in das Vereinsregister beantragt. Die Vereinsfahne musste sich einer gründlichen Renovierung unterziehen, da der Stoff im Laufe der Jahrzehnte brüchig wurde.
Die Feierlichkeiten zu Abschluss der Dorferneuerung wurden in das Jubiläumsfest der Feuerwehr integriert. Am 7. Und 8. August wurde das Fest gefeiert, bei dem auch die renovierte Fahne gesegnet wurde. Den Höhepunkt bildete ein Festzug, bei dem die Bewohner den Ort nach der Dorferneuerung stolz ihren Gästen präsentierten.